MIA21.CH

Medien Informatik Anwendung

Leben in der Mediengesellschaft


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Kinder kommen von klein auf mit digitalen Medien und Geräten in Berührung. Sie wachsen in einer durch entsprechende Informations- und Kommunikations-gewohnheiten geprägten Gesellschaft auf.

Obwohl Kinder beim Schuleintritt somit über vielfältige Erfahrungen und auch Kompetenzen bezüglich Medien und Mediennutzung verfügen (vgl. Waller et al, 2019), zeigt sich ein Entwicklungspotenzial in Hinblick auf die Herausforderungen der heutigen (Medien-)Welt. Insbesondere die Reflexion des in der Freizeit erworbenen Wissens über Medien ist enorm wichtig und Aufgabe der Schule, um gewisse sozioökonomische Ungleichheiten aufzufangen.
Verbreiten Kinder und Jugendliche (unabsichtlich) persönliche Daten oder verletzende Aussagen über andere im Internet, können sie bereits ab dem Alter 10 Jahren strafrechtlich zur Rechenschaft gezogen werden. Auf der anderen Seite sind sie aber auch Inhalten und Kontakte ausgesetzt, die für sie selbst nicht geeignet und unangenehm sind oder verunsichern (vgl. Suter et al., 2015; Hermida, 2019). (>Cybergrooming)
Um solche Erlebnisse einordnen zu lernen und sich im Medienumgang sicher verhalten zu können, sind Kinder auf die Unterstützung und Begleitung von Erwachsenen angewiesen.
Im Unterricht erhalten die Kinder und Jugendlichen die Gelegenheit, sich mit ihrem Medienumgang und mit Medienerfahrungen auseinanderzusetzen sowie das bereits vorhandene Wissen über Medien zu erweitern und zu systematisieren. Indem Medien als Teil der Lebenswelt der Kinder ins Zentrum der Betrachtung gerückt werden, wird ein reflektierter, (selbst-)bewusster, sozial verantwortlicher und sachgerechter Umgang mit ihnen angestrebt (vgl. ZHAW, 2016).

Professionelle Kompetenz der Lehrperson

Als Lehrperson sollten Sie

…beschreiben können, welche Bedeutung, Folgen, Chancen und Risiken digitale Mediennutzung für die Schüler*innen und Schüler haben.
… konkrete Plattformen, Games und andere digitale Ressourcen, welche die Schüler*innen und Schüler Ihrer Klasse umfassend nutzen, kennen und einordnen können.
…auf verschiedenen Niveaus mit den Schüler*innen kompetenz- und handlungsorientiert die Potenziale und Herausforerungen der digitalen Mediennutzung thematisieren können.
…die Mediennutzungsgewohnheiten der Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Perspektiven erkunden können (siehe z.B. Dagstuhl-Dreieck).
… verschiedene pädagogische und didaktische Zugänge und Möglichkeiten kennen, wie Sie lebensweltnahe Medien und die persönliche Mediennutzung mit den Schülerinnen und Schülern thematisieren können.

Lehrplan21

Die Schülerinnen und Schüler können sich in der physischen Umwelt sowie in medialen und virtuellen Lebensräumen orientieren und sich darin entsprechend den Gesetzen, Regeln und Wertesystemen verhalten.

In der Kompetenz geht es um die Prozesse/Handlungsaspekte orientieren und verhalten. Dafür ist eine fundierte Wissensbasis der eigenen medialen Lebenswelt notwendig und insbesondere das Bewusstsein, dass sich diese stetig verändert und somit eine Orientierung, eine Meinungsbildung durch Reflexion, immer wieder notwendig ist.

Zyklus 1

Schülerinnen und Schüler…

Im Zyklus 1 geht es inbesondere um das Bewusstmachen eigener Medienerfahrungen der Freizeit und um das Benennen und Einordnen von Alltag und Erlebnissen.

Zyklus 2

Schülerinnen und Schüler…

Im Zyklus 2 steht wiederum inhaltlich die eigene Mediennutzung im Vordergrund. Die Handlungsaspekte benennnen und erkennen und begründen werden geübt. Einerseits werden die Vor- und Nachteile verschiedener Erfahrungsformen (reale, mediale oder virtuelle Erfahrungen) analysiert sowie die eigene Mediennutzung beobachtet und begründet. Anderseits werden Unterrichts­anlässe geschaffen, in denen Schülerinnen und Schüler ein Bewusstsein und ein Wissen über die positiven und negativen Folgen >medialer und virtueller Handlungen aufbauen können.

Zyklus 3

Schülerinnen und Schüler…

Im Zyklus 3 geht das dann insbesondere um die Reflexion der Ursachen und Folgen des eigenen Verhaltens in der Medienwelt. Die Schülerinnen und Schüler lernen, ihre eigenen Handlungen in einen gesellschaftlichen Kontext zu setzen. Dazu werden einerseits Unterrichts­anlässe geschaffen, in denen sich die Schülerinnen und Schüler mit ihrem persönlichen Medienumgang auseinandersetzen und ein Wissen über die Chancen, Risiken und Folgen medialer und virtueller Handlungen aufbauen können. Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich z.B. zuerst mit Medien als wertvolle Quelle persönlicher Information und Kommunikation. Später hingegen setzen sie sich mit persönlichen und rechtlichen Folgen von «Cybermobbing» oder «Sexting» via Medien auseinander. Übergeordnetes Ziel ist, dass Heranwachsende das im Unterricht erworbene Wissen in ihrem alltäglichen Handeln berücksichtigen.
Weiter geht es darum, den Schülerinnen und Schülern des Zyklus 3 ein Bewusstsein und Wissen über die Funktionen von Medien für Politik, Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft zu vermitteln und sie zu einer kritischen Auseinandersetzung damit anzuregen. Dabei werden auch die Chancen und Risiken der Durchdringung unserer Gesellschaft mit Medien und Informatik thematisiert.

Praktische Annäherung für Lehrpersonen zur Aus- und Weiterbildung

Zyklus 2

Die folgenden Kapitel aus den Lehrmitteln «inform@21 für Kindergarten bis 4. Klasse», «connected 1» und «inform@21 für 5./6. Klasse» bieten einen ersten Einblick ins Thema:

Lehrmittel «inform@21 für Kindergarten bis 4. Klasse»:

  • Medientagebuch (Set 1, Dossier «Leben mit Medien»): Die Schülerinnen und Schüler führen ein Medientagebuch und werten es aus. Anschliessend vergleichen und diskutieren sie die Ergebnisse.
  • «Welchen Weg gehst du?» (Set 1, Dossier «Leben mit Medien»): In diesem Spiel geht es um Fragen, Entscheidungen und Begründungen im Umgang mit Medien in der Freizeit. Dabei stehen die persönlichen Medienerfahrungen der Schülerinnen und Schüler im Zentrum.

Lehrmittel «connected 1» für 5. Klasse:

  • Mitten in der Medienwelt («connected 1», Kapitel 1, S. 7–31): Die Schülerinnen und Schüler lernen verschiedene Medien und ihre Bedeutung im Alltag kennen. Sie beobachten, wie viel Zeit pro Tag sie am Computer, mit Chatten, Musikhören etc. verbringen. Dabei lernen sie die wichtigsten Funktionen der Medien kennen und es wird ihnen klar, warum sie bestimmte Medien besonders gerne nutzen. Schliesslich erfahren sie, worauf sie mit Blick auf eine (sichere) Nutzung von Internet und sozialen Medien achten müssen. Dafür setzen sie sich mit Cybermobbing und Verhaltensregeln im Internet auseinander, diskutieren Profile und Profilbilder in sozialen Netzwerken und lernen, wie sie sich im Internet schützen können (Passwörter, Nicknamen etc.).

Lehrmittel «inform@21 für 5./6. Klasse»:

  • Meine persönlichen Daten («inform@21», Kapitel «Ich im Netz»): Die Schülerinnen und Schüler erkennen, welche Personen Informationen über sie besitzen. Sie unterscheiden private, halbprivate und öffentliche Informationen und ziehen Schlussfolgerungen für die Gestaltung des eigenen Profils in sozialen Medien.
  • Datensammler («inform@21», Kapitel «Big Data»): Die Schülerinnen und Schüler können den Begriff «Big Data» erklären sowie verschiedene Datensammler aufzählen. Sie kennen mindestens fünf Möglichkeiten, um ihre Daten im Netz zu schützen.
  • Mein Medienkonsum («inform@21», Kapitel «Big Data»): Die Schülerinnen und Schüler halten fest, wie oft und wie lange sie Medien nutzen. Sie erfassen die Daten in einer Tabelle, stellen sie in mindestens einem Diagramm dar und vergleichen ihre Mediennutzung mit derjenigen von Mitschülerinnen und Mitschülern.

Konkrete Unterrichtsideen für Schülerinnen und Schüler ab der 3. Klasse finden Sie weiterhin bei Zebis:

Zyklus 3

Die folgenden Kapitel aus den Lehrmitteln «connected 3» und «connected 4» bieten einen ersten Einblick ins Thema:

  • «An deinem Werk hast du das Recht»: Die Schülerinnen und Schüler erstellen eigene Medienprodukte und beschäftigen sich anschliessend mit dem Unterschied zwischen dem Urheberrecht und dem Nutzungsrecht (vgl. connected 3, Kap. 4).
  • «Fake-News»: Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich mit dem Phänomen Fake-News. Sie lernen die Merkmale von Fake-News kennen und durchschauen deren Absichten (vgl. connected 4, Kap. 2).

Weitere Materialien für Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse finden Sie bei Zebis, SRF myschool:

Mediennutzung und -verhalten:
Selbstdarstellung – Trend, Wahn oder Sucht?
Was passiert mit meinen Daten?
Fake News
Freunde und Freundschaften – real und virtuell
Sexting

Medien und Gesellschaft:
News im Internet: Alles gratis oder was?
Virtueller Müll oder echte Information?
News: Was ist relevant, was nicht?

MIA4U bietet Unterrichtsideen zum Thema:

  • «Internet Safety»: Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten im Englisch-Unterricht Regeln zum Verhalten im Internet und stellen diese auf Plakaten dar. Sie arbeiten mit einem englischsprachigen Text, den sie neben der inhaltlichen Ebene auch bezüglich Wortschatz bearbeiten. Als Ergänzung können sie Informationen der deutschsprachigen Website «saferinternet.at» verwenden oder mit den Materialien einer gleichwertigen englischen Seite arbeiten (vgl. gleichnamige Unterrichtseinheit auf www.mia4u.ch).
  • «Mein Handy und ich»: Kinder und Jugendliche nutzen ihr Handy unterschiedlich. In dieser Unterrichtseinheit vergegenwärtigen sich die Schülerinnen und Schüler ihre individuellen Nutzungsgewohnheiten. Diese werden zum Anlass, um über das eigene Medien- und Konsumverhalten nachzudenken (vgl. gleichnamige Unterrichtseinheit auf www.mia4u.ch).

Einordnug in den schulischen Kontext

Fachdidaktische Eindordnung

Gesellschaftliche Einordnung

Die Kenntnisse und Fähigkeiten rund um das Thema Informatiksysteme spielen dahingehend eine wichtige Rolle, da sie die Fragen und Antworten für die Betrachtung der Phänomene aus technologischer Perspektive liefern. Diese Perspektive umfasst aber nicht nur das grundlegende Faktenwissen über die betrachteten Systeme, sondern auch Problemlösungsstrategien und -methoden. Ziel ist die Vermittlung von Kompetenzen in Umgang mit und Verständnis von Informatiksystemen, die erst die Mitgestaltung der digital vernetzten Welt ermöglichen.

Genauso ist es aus gesellschaftlicher Perspektive wichtig zu verstehen, welche Aktuer*innen im Entstehungs- sowie im Einsatz ein- bzw. ausgeschlossen werden. Die Kenntnisse des Entstehungsprozess (z.B. der verwendeten Ressourcen) trägt zudem zur Bildung nachhaltiger Entwicklung bei.

Überfachliche Kompetenzen

Überfachliche Kompetenzen

Lehr -und Lernmittel

Mit Schüler*innen wird es vorerst darum gehen, das entsprechende Konzept des Informatiksystems zu fassen und Informatiksysteme in der Umwelt zu erkennen. Dazu eignen sich insbesondere Beobachtungs- und Erkundungsaufgaben. Ein Beispiel dazu findet sich im inform@21 für die 5./6.Klasse im Abschnitt programmierten Umwelten.

Für weitere Vertiefungen mit Schüler*innen macht es Sinn sich mit spezifischen Informatiksystemen auseinanderzusetzen z.B in dem man die Welt der Computer oder des Internets eintaucht.

Umsetzungsbeispiel

Fachliteratur und weitere Informationen

Das Buch … bietet einen spannenden Überblick über verschiedene Informatiksysteme. Auch die Internetseite … gibt einen guten Überblick und Möglichkeiten für Lehrpersonen sich in der Thematik zu vertiefen.

Themen und Komponenten von Informatiksystemen

Einzelbereiche

Konkretisierungen von Informatiksystemen

Haben Sie Wünsche, Anmerkungen, Hinweise auf Fehler, Tipps für Verbesserungen oder eine positive Rückmeldung? Wir würden uns sehr über eine Rückmeldung freuen: Formular für Anmerkungen.

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