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Foodporn

Foodporn ist ein modernes Phänomen, das sich in den letzten Jahren explosionsartig verbreitet hat. Doch was genau steckt hinter diesem Begriff, und wo können wir Foodporn finden?

Foodporn begegnet uns in vielfältiger Form: auf Instagram, Pinterest, in Kochbüchern, in Food-Blogs und sogar in Werbeanzeigen. Es handelt sich um eine Art visuelle Huldigung der Kulinarik, bei der sorgfältig zubereitete Gerichte in ihrer ganzen Pracht und Perfektion präsentiert werden.

Aber nicht nur Profis fertigen solche Aufnahmen an. Auch viele Menschen teilen heutzutage ihre Mahlzeiten in sozialen Medien, indem sie sie mit ihrem ständig verfügbaren Smartphone fotografieren und hochladen. Nebst der gezielten Selbstdarstellung im Netz (z. B. “ich lasse es mir gut gehen” oder “ich kann mir dieses exquisite Gericht leisten”) ist Foodporn auch Hinweis darauf, dass Menschen in der heutigen Zeit alles festhalten möchten, um sich später daran zu erinnern (digitales Gedächtnis).

Doch Foodporn ist weit mehr als nur leckere Fotos von Mahlzeiten. Es ist ein Spiegelbild unserer Beziehung zu Essen, Kultur, Genuss und Ästhetik. Anhand dieses Phänomenpinchos können mittels der drei Perspektiven des Dagstuhl Dreiecks interessante Konzepte beleuchtet und spannende Themen aufgegriffen werden. Denn wie werden die mit einem Smartphone aufgenommenen Fotos gespeichert, damit sie später schnell wieder gefunden werden können?

Perspektiven im Überblick

Technologische Perspektive

Metadaten und ihre Funktionsweise bei der Speicherung von Fotos

Gesellschaftlich-kulturelle Perspektive

Auswirkungen der ständigen Verfügbarkeit eines Smartphones auf Individuen, die Wirtschaft und das Zusammenleben

Anwendungsorientierte Perspektive

Fotografieren: Techniken gezielt einsetzen und Bilder optimieren

WarmUp

Foodporn beschreibt die Praxis des Teilens und Betrachtens von ästhetisch ansprechend präsentierten Lebensmitteln in sozialen Medien.

Wo ist Ihnen das Phänomen Foodporn schon mal begegnet? Haben Sie selbst schon mal von Lebensmitteln Fotoaufnahmen gemacht? Haben Sie die gezielte und inszenierte Aufnahme von Lebensmitteln zu Dokumentationszwecken in ihrem Umfeld schon mal als störend empfunden? Weshalb?

Falls Sie einen Zugang zu sozialen Medien haben: Welches sind die bekanntesten Foodblogger:innen?

Technologische Perspektive

Die Speicherung von Fotos auf Handys unterliegt einem stetig wachsenden Datenmeer, das eine effiziente Verwaltung und schnellen Zugriff erfordert. Ordnungsprinzipien spielen hierbei eine entscheidende Rolle, um das Datenchaos zu bewältigen. Durch die Implementierung von klaren Kategorien und Datenstrukturen wird eine sinnvolle Organisation der Fotos ermöglicht.
Ein effektives Ordnungssystem ermöglicht es dem Handy, auf Basis der Metadaten schnell auf Fotos zuzugreifen. Die Kombination von Datenstrukturen und Ordnungsprinzipien erlaubt es, das Datenmeer in überschaubare Kategorien zu gliedern. So kann das Handy anhand von vordefinierten Parametern wie Zeit, Ort oder Personen rasch auf die gewünschten Fotos zugreifen. Die Integration von maschinellem Lernen und Künstlicher Intelligenz verstärkt diesen Effekt, indem das System dazu lernt und sich an die individuellen Präferenzen der Nutzerin oder des Nutzers anpasst.

Heutzutage ist es möglich, durch die Eingabe von Suchbegriffen, wie beispielsweise “Essen”, in Sekundenschnelle alle Aufnahmen aufzurufen, auf denen Lebensmittel abgebildet sind.

Schauen wir also kurz an, was technisch passiert, wenn eine Person eine neue Fotoaufnahme eines Gerichts macht:
Nachdem sie eine neue Fotoaufnahme mit dem Handy gemacht hat, werden automatisch Metadaten generiert, die Informationen wie Zeitstempel, Standort und möglicherweise erkannte Objekte (in unserem Beispiel Lebensmittel) enthalten. Diese Metadaten werden in die bestehenden Datenstrukturen eingefügt, die auf Ordnungsprinzipien basieren, um das Bild in das bereits vorhandene System der Fotos zu integrieren. Durch diese organisatorischen Massnahmen ermöglicht das Handy einen schnellen und gezielten Zugriff auf das neu erstellte Foto, unterstützt durch intelligente Suchalgorithmen und Kategorisierung.

Gesellschaftlich-kulturelle Perspektive

Das gezielte Fotografieren von Essen illustriert eindrucksvoll die vielschichtigen Wechselwirkungen zwischen digitalen Medien, Individuen und der Gesellschaft. In einer Ära, in der Smartphones mit leistungsstarken Kameras allgegenwärtig sind und die sozialen Medien eine mühelose Verbreitung von Bildern ermöglichen, hat sich das Fotografieren von Mahlzeiten und das Teilen dieser Aufnahmen zu einer weit verbreiteten Praxis entwickelt. In dieser Praxis können verschiedene Aspekte der gesellschaftlich-kulturellen Perspektive identifiziert werden.

Selbstdarstellung und Identität spielen hier eine bedeutende Rolle. Indem Menschen ihre Mahlzeiten fotografieren und online teilen, nutzen sie diese Bilder, um ihre kulinarischen Vorlieben und ihren Lebensstil auszudrücken. Dies trägt nicht nur zur Konstruktion ihrer digitalen Identität bei, sondern ermöglicht es ihnen auch, sich in der digitalen Gesellschaft zu positionieren und Gleichgesinnte anzuziehen.

Darüber hinaus kann das Phänomen des Foodporn erheblichen gesellschaftlichen Einfluss ausüben. Beliebte Trends in der Foodfotografie haben die Macht, die Nachfrage nach bestimmten Gerichten oder Zutaten zu steigern und somit die gastronomische Landschaft zu verändern. Kleine Restaurants oder Bäckereien können plötzlich einen Massenansturm erleben, wenn ein positiver Beitrag in den sozialen Medien viral geht und Nachahmer findet. Umgekehrt kann auch ein negativer Beitrag dazu führen, dass ein Unternehmen in Schwierigkeiten gerät oder sogar schliesst.

Die Art und Weise, wie Menschen ihre Smartphones während des Essens verwenden, beeinflusst ebenfalls unser Zusammenleben. Früher galt es als unhöflich, das Smartphone während eines gemeinsamen Essens in Reichweite zu haben. Heute ist es jedoch üblich, das Gerät mit dem Display nach unten neben den Teller zu legen, um es griffbereit zu haben. Das Fotografieren von Speisen und Tischinszenierungen hat sich zu einer Art sozialem Ritual entwickelt, das den Genuss und die Bedeutung von Mahlzeiten in der digitalen Ära unterstreicht. So muss nun gemeinsam im sozialen Umfeld (in Familien oder auch unter Freunden) darüber verhandelt werden, wie der Umgang mit Smartphones im Allgemeinen und dem Fotografieren von Mahlzeiten vor oder während des Essens gehandhabt werden soll.

So zeigt das gezielte Fotografieren von Essen, wie digitale Medien unsere Essgewohnheiten, unsere kulturelle Wahrnehmung von Nahrung, das gesellschaftliche Zusammenleben und unsere Identität in der digitalen Welt beeinflussen. Diese Praxis bietet die Möglichkeit zur kritischen Reflexion über den Einfluss der digital vernetzten Welt auf unser Verhältnis zum Essen und zur Gesellschaft.

Anwendungs­orientierte Perspektive


Fotoaufträge sind nicht nur eine Gelegenheit, den Blick zu schärfen und die bewusste Wahrnehmung von Bildern zu fördern, sondern sie ermöglichen auch eine tiefere Auseinandersetzung mit dem Phänomen Foodporn. Die Fotoaufträge dienen nicht nur dazu, Formen, Strukturen und Licht-Schatten-Spiele zu entdecken, sondern auch, die Ästhetik und Inszenierung von kulinarischen Genüssen einzufangen.

Durch die Arbeit mit der Kamera kann man die vielfältigen visuellen Darstellungen von Nahrungsmitteln, die täglich unsere Bildschirme füllen, kennenlernen. In einer Ära, in der Foodporn auf Plattformen wie Instagram und Pinterest omnipräsent ist, gewinnt die Förderung der Bildlesekompetenz eine zusätzliche Dimension. Aktive Medienarbeit ermöglicht es zu verstehen, wie Fotografien gezielt gestaltet, optimiert oder sogar manipuliert werden, um eine bestimmte Wirkung (zum Beispiel in Werbungen oder auf Verpackungen) zu erzielen.

Gemeinsam kann thematisiert und ausprobiert werden, welche Werkzeuge man für optimale Fotoergebnisse braucht und auch deren Handhabung erlernen. Hierbei ist auch Teamarbeit und Kreativität gefragt.

Gesamtblick


Foodporn, als visuelles Fest der Kulinarik, wird nicht nur von Profis, sondern auch von Menschen im Alltag auf sozialen Medien zelebriert. Es dient nicht nur der Selbstdarstellung, sondern reflektiert auch den Wunsch, digitale Momente zu teilen.
Das gezielte Fotografieren von Essen zeigt die vielschichtigen Wechselwirkungen zwischen digitalen Medien, Individuen und der Gesellschaft, beeinflusst Identitätskonstruktion und soziale Beziehungen.
Effiziente Ordnungsprinzipien und Datenstrukturen sind entscheidend, um das wachsende Datenmeer von Foodporn-Fotos auf Smartphones zu bewältigen.
Die Integration von Foodporn in Fotoaufträge fördert die Auseinandersetzung mit der Ästhetik kulinarischer Genüsse und stärkt die Bildlesekompetenz. Fotoaufträge zu Foodporn fördern aber nicht nur den Blick und die Bildlesekompetenz, sondern bieten auch Raum für kreative Teamarbeit und verdeutlichen, wie Fotografie ein Schlüssel zur bewussten Wahrnehmung unserer digitalen Umwelt sein kann.
Vielleicht kommen Ihnen beim nächsten Mal, wenn Sie beobachten, wie jemand sein Essen fotografiert, diese drei relevanten Facetten des Phänomens Foodporn in den Sinn…

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